Dienstag, Juni 21, 2005

Ganz Wiiiieeeeeeen...

..ist auf Heroiiin. Dies zumindest die Aussage von Falco. Die Wahrheit? Kann ich nicht beurteilen, obwohl ich übers Wochenende dort war. Und darauf weiss auch Veronika, eine 21 jährige Zweitsemester Wirtschaftsstudentin aus Russland, die ich an einer Party kennen lernte, keine Antwort. Wunderschöne Augen. Aber wortkarg. Sie geizt geradezu mit Silben, im Gegensatz zur Kleidung, dafür dann wieder mit körperlicher Nähe. Sei’s drum. Wien rockt. Es ist äusserst angenehm, man fühlt sich nämlich als Ausländer unter Ausländern. Und das hat schon was. So kommt es mir wenigstens vor. Erstaunt nehme ich das Wechselgeld entgegen, von einem jungen Mann mit unverkennbar slawischen Gesichtskonturen. Dazu der leicht nasale Singsang mit merklich spöttischem Unterton, der dem Wiener Schmäh so eigen ist. Ungewohnt das Ganze. Aber angenehm. Auch hinsichtlich der Dynamik der Stadt. Nicht so hektisch wie London und um längen Stilvoller als Berlin. Aber trotzdem diese Leichtigkeit des Seins wie sie in mediterranen Städten zu finden ist. Hervorragendes Essen und das in Bauarbeiterportion. Wie gut dass ich nicht zunehme, im Gegensatz zu den von Schnitzel zu Schnitzel fülliger werdenden Überseetouris(die übrigens schon äusserst massig angereist sind – nur dass hier nicht der Eindruck entsteht die Schnitzel wären fett, oder so, im Gegenteil, hauchdünn und knusprig, in Schweineschmalz schwimmend, heraus gebacken). Obwohl, aus architektonischer Sicht passen die ganz gut; pflegten die Bewohner jener Zeitepoche doch das etwas opulentere Schönheitsideal. Aber richtig viel kriege ich in Sachen Kultur ja meist nicht mit. O.K. ich war im MUMOK(steht für Museum Moderner Kunst, soll wohl der deutsche Ableger von MUMA (Museum Of Mordern Arts / NY) sein, obwohl das irgendwie lächerlich klingt fällt das dem Mäzen nicht auf, sonst hätte er es vielleicht „Haus der modernen Künste“ genannt – ohne Akronymverwurstelung), aber sonst? Das liegt am Carrie-Bradshaw-Powershopping-Syndrom von dem mein Bruder und ich, der mich übrigens begleitet hat, gepeinigt werden. Und das ist mittlerweile ziemlich ausgeprägt. In fortgeschrittenem Stadium so zu sagen. An einem Tag 11 T-Shirts, zwei Jeans, ein Paar Sneakers und einen Hut kaufen? Kein Problem; da bleibt noch genug für die restlichen zwei Einkaufstage übrig; schliesslich darf ja jeder 22 Kg Gepäck mit in den Flieger nehmen, der von dem Mann ohne Ohren betrieben wird, und bei sieben Kg Anreisegewicht kann das doch ein ganz schöner Haufen gewobenes werden. Wäre ja schade wenn die Kapazität nicht ausgelastet würde. Wozu bezahlt man denn die 90 Euro Flugpreis inklusive Taxen, wenn nicht dafür, dass schmierige Männer mit Neongilets die kleinen Cargowägelchen mit den Koffern drauf, übers Rollfeld karren und unter grösster Anstrengung wegen der prallen Sonne, in den Bauch der Maschine wuchten.

Montag, Juni 06, 2005

Der Idiot

Das soll jetzt keine Anspielung auf den Roman von Dostojewski werden. Keine Verniedlichung des Substantivs durch die Tugendhaftigkeit des naiven Fürsten Myschkin. Im Gegenteil. Mein Protagonist, Mr. Plaintext, leidet an Idiotie im medizinischen Sinne, sprich, ein Mensch mit einem IQ unter 20. Doch so was darf man ja nicht sagen. Nein so was nicht. Nein, nein, das ist böse und gehört in die Ecke des N Wortes. Versuchen wir es also Folgendermassen:

Der Begriff kognitive Behinderung (Cognitive Disability) wird von einer Anzahl von Vertretern aus Literatur und Lehre gegenüber der geistigen Behinderung bevorzugt, da er den qualitativen Unterschied zwischen Geist und Gehirn bzw. zwischen geistigen Fähigkeiten und kognitiven Fähigkeiten herausstelle.
So zählten zu den geistigen Fähigkeiten eines Menschen auch das Vermögen, Gefühle - wie etwa Wut, Trauer, Freude, Glück oder auch Empathie - zu empfinden beziehungsweise auszudrücken. Dieses Fähigkeitsspektrum ist beispielsweise bei Menschen mit Down Syndrom, denen bislang das Atribut einer geistigen Behinderung zugeschrieben wurde, normalerweise gar nicht beeinträchtigt, weshalb die gängige Bezeichnung ihren Kritikern als zu unscharf oder sogar als diskriminierend erscheint.
Zu den von einer Behinderung betroffenen koginitiven Fähigkeiten zählten dagegen Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfähigkeit, Erkenntinsfähigkeit, Schlussfolgerung, Urteilsfähigkeit, Erinnerung/Merkfähigkeit, Lernfähigkeit,
Abstraktionsvermögen
und Rationalität
“. [http://de.wikipedia.org/wiki/Geistige_Behinderung]

Na gut, mein Arbeitskollege (wobei Arbeitskollege zu wohlwollend klingt, treffender wäre, Mensch der unglücklicherweise im selben Büro abhängt), ist also nicht geistig, - sondern kognitiv Behindert. Was die Sachlage zwar nicht entschärft aber wesentlich zur political correctness beiträgt und das ist wichtig im Hoheitsgebiet des lieben Moritz.

Ich bin ja eigentlich ein besonnener, nachsichtiger, geduldiger, menschennaher, hilfsbereiter und zuvorkommender, Zeitgenosse. Man kennt mich auch unter der schlichten Bezeichnung „Ghandi vom Aargau“. Ich hege keinen persönlichen Groll gegen ihn. Doch was zuviel ist, ist zuviel. Lange habe ich mich zurück gehalten. Immer wieder habe ich darauf verzichtet meiner inneren angestauten Aggression ein Ventil zu öffnen…ich kann diesen Typen nicht länger ertragen!
Natürlich bin ich es gewohnt, ständig auf unterbelichtete zu treffen; wie etwa jeden Morgen an der Kasse im örtlichen Coop, oder bei einer Polizeikontrolle oder an der Fachhochschule, beim Bäcker, im Kaffeehaus, an der Ampel, im Nachtklub, auf dem Golfplatz, in der Sauna – ständig.
Doch das ist was anderes. Man muss mit niemandem kommunizieren. Kann einfach seinen Dingen nachgehen. Sich auf den Frisörsessel fläzen und ein Männermagazin geniessen. Auf die Frage nach der scheiss „Supercard“ einfach nichts antworten, in sich hineinfluchen, bezahlen und weg. Sowas geht natürlich im Büro nicht. Und ich kämpfe ständig mit der Versuchung dem Gehirnabstinenzler ein Keyboard in de Arsch zu rammen. Nur so als nette Geste für…

…die ständig sich wiederholenden Fehler.

…die unendlich schwachsinnigen Äusserungen.

…die Dreistigkeit drei Mal in einer Woche das Selbe zu Fragen.

…die Debilität nicht fähig zu sein, eine Installationsanleitung Schritt für Schritt auszuführen – fehlerfrei.

…die effeminierten Entschuldigungsversuche.

…die Unverfrorenheit mir kostbare Zeit zu stehlen.

…die grundsätzlich fehlgeleiteten Denkversuche.

…die infantilen „reboot“ Lösungen.

…die dümmlichen Gesichtszüge wenn was nicht funktioniert(was eigentlich immer der Fall ist)

…die Nutzlosigkeit seiner Gegenwart

…Phuuuuuu das tat not. Jetzt geht’s mir besser. Das ist wie wenn man nach stundenlangem Biertrinken und daraus resultierendem Harndrang endlich einen Baum findet. Ein wunderbares Gefühl. Ich hoffe es hält ein wenig an…

Donnerstag, Juni 02, 2005

"Rein-raus-Video"

Neulich sagte mir jemand, als die Rede auf Pornographie zu sprechen kam, er könne „mit so öppis“ nichts anfangen. Eigentlich nichts verwunderliches, das sagen schliesslich alle verklemmten Moralisten, welche ihren Trieb und somit sich selbst verleugnen. Doch dieser Typ lieferte mir als Begründung das wohl dämlichste aller Argumente:
„Es sind immer so schlächti Handlige und de Dialog isch au immer chli doof“
Hallooooooooooo!!!
Wer in drei Teufels Namen will eine anspruchsvolle Handlung, geschweige denn intellektuelles Gefasel? Ich will pralle Euter sehen und frisch gemähte Venushügel! Es ist mir so was von scheiss egal ob es eine logisch Handlung gibt oder die Satzkonstellationen ausgefeilt sind. Denn schliesslich geht es in einem Porno ja auch nicht darum auf möglichst subtile Art und Weise in die Horizontale zu gelangen, sondern diese aus jedem erdenklichen Winkel auf Zelluloid zu bannen. Wobei wir gerade bei der Frage wären worum es eigentlich geht?

Meiner Ansicht nach dient solch ein Streifen ja nur dem Zwecke möglichst schnell Blut in den Schwellkörper zu kriegen – auf dass man sich endlich der angestauten Reproduzierbarkeit entledige.
Von wegen Dialog und Handlung. Pfffffffffft.
Erstaunlicherweise sagen das immer jene die keine Folge von GZSZ verpassen. Als ob es da einen qualitativen Unterschied gäbe zwischen dem Gepiepse einer wasserstoffblondierten Stöhnpuppe und dem nervtötenden Gebrabbel von Cutterfeld und Co.
Es gibt also keinen wirklichen Grund auf Pornofilme zu verzichten, ausser natürlich, die olle Tittenmaus ist hässlich...oder das Genital des Darstellers ist übermächtig gross und wirft einen leicht negativen Schatten auf den eigenen Soldaten(kommt zum Glück sehr selten vor...)
Für all jene denen eben dies zur Last wird...es gibt auch Lesbenvideos – höchste Zeit wieder mal Andrew Blake’s „Girlfriends“ rein zuziehen…gimme-five.